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Low-Arousal Ansatz

Der Low-Arousal-Ansatz gibt Strategien für die Prävention, Intervention und Nachsorge herausfordernden Verhaltens, die einen Machtkampf vermeiden und die Würde aller Beteiligten bewahren sollen. Damit sollen negative Folgen herausfordernden Verhaltens auf den Aufbau und das Bestehen einer vertrauensvollen Beziehung der Beteiligten vermieden werden.

Der Kern des Low-Arousal-Ansatzes ist das Erkennen des steigenden Erregungsniveaus und die Möglichkeit, deeskalierend einzugreifen. Ziel ist es, möglichst schon im Vorfeld eine Erhöhung des Erregungsniveaus zu verhindern, Entspannung zu ermöglichen und letztlich Deeskalation und Spannungsreduktion bei der betroffenen Person zu erreichen. Spannungsgeladene Situationen werden ohne Machtkampf entschärft (z.B. durch kurzfristige Reduktion von Anforderungen, Deeskalationstechniken), anschließend durch Mitarbeitende im Rahmen eines standardisierten Prozesses analysiert und einzelfallbezogene Maßnahmen zur zukünftigen Krisenintervention durchgeführt.

Gelingt die frühzeitige Entschärfung nicht und sind physische Interventionen notwendig, so beruhen diese auf Effektivität, Sicherheit und sozialer Akzeptanz. Der Low-Arousal-Ansatz adressiert nicht nur den Umgang mit herausforderndem Verhalten, sondern auch die eigenen Annahmen darüber. Mitarbeitende werden motiviert zur Reflektion ihrer eigenen Haltung, ihrer Toleranzen gegenüber herausfordernd erlebtem Verhalten und ihrer Bereitschaft, Anforderungen an die begleiteten Personen zu reduzieren.